wie nehmen wir die Realität wahr?
Unser Hirn kann erschwert unterscheiden zwischen Film und dem echten Leben. Rein verarbeitungstechnisch gesehen. Dies liegt daran, dass wir z.B bei einem Film oder einem Buch uns in die Protagonisten hineinversetzen und durch unsere Empathie so fühlen wie die Person. So werden wir durch die Schauspieler oder Schriftsteller in eine fiktive Realität verwickelt. Die Filmmusik verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Rein rational sind wir uns bewusst, dass es nur gespielt, künstlich erzeugt wurde und nur eine Geschichte ist. Z.B. dass die Schauspieler oder Protagonisten nicht wirklich sterben, aber rein emotional ist es schwierig zu differenzieren. So werden unsere Gefühle künstlich beeinflusst von Geschichten, Serien oder Filmen. Daher erscheint es mir logisch, dass ich weine, wenn in einer Geschichte etwas Rührendes passiert. Es berührt mich, setzt Emotionen frei, gemischt mit meinen Erfahrungen und Erlebnissen. Unser Gemüt wird künstlich verändert durch Sinneswahrnehmungen. Gefühle nach einem Buch, Film? Verarbeitung Gefühle? Dies spiegelt sich auch in den Träumen wider. Wenn eine Serie ohne Pause intensiv durchgeschaut wird, unterscheidet unser Unterbewusstsein nicht zwischen dem selbst Erlebten und dem, was in der Serie geschehen ist. Dies hat wahrscheinlich mit der emotionalen Verbindung zu tun, wenn wir eine Geschichte lesen und uns die Bilder vorstellen. So sind wir aktiv «in der Geschichte» und dies fühlt sich so an, als hätten wir dies erlebt. Daher wird es für unser Hirn schwierig dies zu unterscheiden.
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Was wir sehen, ist nur zu einem geringen Teil das Bild, das wir in Realität vor uns haben. Unser Hirn reicht die Informationen, die das Auge ihm übermittelt, mit wesentlichen Zusatzinformationen an. Seherlebnisse werden vom Hirn so optimiert, dass sie in unsere Erfahrungswelt passen. Dieser Optimierungsprozess geschieht lebenslang. Daraus folgt: Jeder Mensch sieht anders. Farbwerte werden als gelerntes Schema abgespeichert – und bei Seheindrücken über die tatsächlichen, physikalisch-neurologischen Farberlebnisse gelegt. Wir sind in der Lage, auch nicht zu unserem Körper gehörende Objekte, die wir sehen, als Körperteil zu fühlen. Fünf Milliarden Neuronen beschäftigen sich als Ergebnis davon alleine mit der Verarbeitung visueller Reize in unserem Hirn und nutzen dazu mehr als 30 unterschiedliche Hirnregionen, welche die Signale aus unseren Augen zu einem scheinbar einheitlichen Bild verknüpfen.
FHNW, HGK Basel | Dozentin:Viola Diehl | 202$z